Durch den Erfolg der Versorgung, wird auch der Umgang mit der eigenen Erkrankung ein besserer!

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28.11.2019

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Interview mit Silke Bauer, Teamleiterin Homecare beim Sanitätshaus Treitschke in Zwickau, über die Versorgung von Harninkontinenz-Patienten.

SANITÄTSHAUS AKTUELL Magazin: Frau Bauer, woran merkt man eigentlich, dass man selbst inkontinent ist?

Abbildung: das Foto zeigt Frau Bauer vom Treitschke in ZwickauSilke Bauer: Beispielsweise, wenn man beim Lachen, Niesen oder schweren Heben plötzlich seinen Blaseninhalt nicht mehr kontrollieren kann und kleine Mengen Urin lässt. Dann ist eine beginnende Inkontinenz vorhanden.

SANITÄTSHAUS AKTUELL Magazin: Wenn jemand also von Inkontinenz betroffen ist, wie gelangt er dann an Sie, an das Sanitätshaus?

Silke Bauer: Zum einen kann sich der Betroffene diskret und vertrauensvoll direkt an einen unserer Experten in einer unserer Filialen wenden. Dort erfährt er, welche Hilfsmittel für ihn in Frage kommen und wie er zu einer ärztlichen Verordnung kommt. Es gibt bei uns zudem die Möglichkeit telefonisch per Hotline mit erfahrenen Inkontinenzberatern zu sprechen und eine Bedarfsermittlung zu machen. Und selbstverständlich können auch Beratungstermine zu Hause beim Patienten vereinbart werden.

SANITÄTSHAUS AKTUELL Magazin: Handelt es sich bei Ihren Inkontinenzpatienten ausschließlich um ältere Menschen?

Silke Bauer: Nein, das kann man so nicht sagen. Inkontinenz tritt bei Jüngeren zwar seltener auf, aber sie macht vor keiner Altersgruppe Halt. Das geht los bei behinderten Kindern, die nicht trocken werden, und geht weiter bei Jugendlichen, als Folge eines Unfalls oder einer Multiplen Sklerose.

SANITÄTSHAUS AKTUELL Magazin: Ist die Versorgung von jüngeren Patienten komplizierter?

Silke Bauer: Die ist in jedem Fall schwieriger. Allein, weil die Art der Versorgung viel individueller sein muss als bei älteren Menschen. Das fängt damit an, dass man die geeignete Größe der Hilfsmittel findet. Dann ist es wichtig, dass die pflegenden Angehörigen, in den meisten Fällen die Eltern, mit der Art der Versorgung einverstanden sind. Auch die Bereitschaft der Krankenkassen bei der Kostenübernahme von jungen Menschen fällt sehr unterschiedlich aus. Während einige Kassen sehr großzügig bei der Budgetierung sind, gewähren andere nur eine geringe Mindestpauschale, wodurch es immens schwierig wird, eine geeignete Versorgung zu finden, die keine horrenden Mehrkosten für die Angehörigen erzeugt.

SANITÄTSHAUS AKTUELL Magazin: Bei der Inkontinenzversorgung kommen sehr unterschiedliche Hilfsmittel zum Einsatz.

Silke Bauer: Das geht los bei kleinen Vorlagen für Urininkontinenz, die viele aus der Werbung kennen, bis hin zu saugfähigen Windeln und großen anatomischen Vorlagen, die hauptsächlich bei bettlägerigen Patienten zum Einsatz kommen. Recht beliebt sind außerdem Pants, die wie die normale Unterwäsche hoch- und runtergezogen werden können, einen sehr guten Tragekomfort bieten und besonders für mobile Patienten gut geeignet sind. Da diese hin und wieder noch selbstständig den Gang zur Toilette schaffen, können sie die Pants mehrfach verwenden.

SANITÄTSHAUS AKTUELL Magazin: Anders als bei einer Kompressionstherapie oder der Versorgung mit Orthesen, wird der Bereich Inkontinenz in der Öffentlichkeit meist tabuisiert. Warum ist das so?

Silke Bauer: Es ist für die Betroffenen meist eine große Hürde ist, anders als bei vielen anderen Erkrankungen, über ihre Behinderung zu reden und somit zuzugeben, dass so etwas Alltägliches wie Intimes bei ihnen nicht mehr richtig funktioniert. Genau deshalb sind bei uns erfahrene Fachkräfte am Werk, die mit den Betroffenen und deren Versorgung sehr vertrauensvoll und diskret umgehen. Männer haben meist das größere Problem damit offen umzugehen. Man vermutet, dass das unter anderem daran liegt, dass Frauen bereits seit Jugendalter durch ihre Menstruation mit ähnlichen Hygieneartikeln vertraut sind.

SANITÄTSHAUS AKTUELL Magazin: Wie schaffen Sie es dennoch auch den Männern ein Sicherheitsgefühl zu geben, damit sie aus der Deckung kommen?

Silke Bauer: Wenn der Erstkontakt erstmal gemacht wurde, dann fühlen sich auch die männlichen Patienten gut und sicher bei uns aufgehoben. Wir haben Patienten, die kommen für ihre Versorgung bereits seit Jahrzehnten monatlich oder quartalsweise zufrieden zu uns. Die Hilfsmittel, die mittlerweile enorm saugfähig und geruchsabsorbierend sind, sorgen dafür, dass sie mit einem enormen Sicherheitsgefühl weiter am öffentlichen Leben teilnehmen können. Durch den Erfolg der Versorgung, wird auch der Umgang mit der eigenen Erkrankung ein besserer!

SANITÄTSHAUS AKTUELL Magazin: Ein schöner Schlusssatz, Frau Bauer. Herzlichen Dank für das Gespräch!

Mehr über das Sanitätshaus mit dem lächelnden Gesicht erfahren Sie auf der Seite: www.treitschke-zwickau.de

Text: Christian Sujata. Der Text ist erstmals im SANITÄTSHAUS AKTUELL Magazin – Ausgabe 3/2019 erschienen.