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Wie sieht mein Stoma aus?

Im Idealfall liegt das Stoma über Hautniveau und hat eine kreisrunde Form. Das sind die besten Vorraussetzungen für eine einfache Versorgung des Stomas mit Basisplatte und Stomabeutel. Mit etwas Übung und Routine dauert der Wechsel der Stomaversorgung dann auch nicht länger als fünf Minuten.

Steht das Stoma 2-3 cm aus dem Bauch heraus, also wie ein kleiner Nippel, spricht man von einem "prominenten" Stoma. Der Abstand von der Haut sorgt dafür, dass die Ausscheidungen aus dem Stoma in den Stomabeutel "abtropfen". Das verringert das Risiko, dass sich die Ausscheidungen unter die Basisplatte drücken und sich der Stomabeutel ungewollt vom Bauch löst.

Aber nicht jedes Stoma sieht genau so aus. Durch den Heilungsprozess verändert sich die Form in den ersten Wochen nach der Stoma-Operation noch. Und auch die Stoma-Art hat Einfluss darauf, wie dein Stoma letztendlich aussieht.

Die folgende Übersicht zeigt dir, wie ein Stoma auch aussehen kann und was dies für die Hilfsmittel-Versorgung bedeutet.

Schließt die Stoma-Öffnung auf einer Höhe mit der Haut ab spricht man von einem planen Stoma.  in diesem Falle muss die Stomaversorgung auf diese Situation angepasst werden. Es kann sonst passieren, dass sich die Ausscheidungen zwischen die Haut und die Basisplatte der Stomaversorgung drücken. Auch kann sich der Stomabeutel vom Bauch lösen und die Haut durch die aggresiven Ausscheidungen angegriffen werden.

Durch die Kombination der Basisplatte mit Hautschringen oder Stomapaste kann eine zusätliche Barriere geschaffen werden, für eine sichere und zuverlässige Versorgung.

Auch der Einsatz einer konvexen Basisplatte kann bei einem planen Stoma hilfreich sein. Konvexe Platten sind zum Bauch hin gewölbt, mit der Öffnugn für das Stoma in der Mitte der Wölbung. Dadurch wird die Haut rund um das Stoma etwas nach unten gedrückt und das Stoma drückt sich nach oben und steht etwas weiter über dem Hautniveau.

Manchmal zieht sich ein Stoma auch etwas in den Bauch hinein, anstatt vom Bauch abzustehen. In diesem Fall spricht man von einem retrahierten Stoma.

Ein retrahiertes Stoma ist oft schwierig zu versorgen. Die Gefahr, dass sich Ausscheidungen unter die Basisplatte drücken und die Stomaversorgung "unterläuft" ist sehr hoch.

Neben dem Stomabeutel benötigt man fast immer konvexe Basisplatten und zusätzliche Hautschutz-Produkte wir Hautschutz-Ringe, Fixier-Streifen oder Stomapaste. Auch hier ist es das Ziel, dass die konvexe Basisplatte die Haut rund um das Stoma nach unten drückt, so dass das Stoma sich nach oben drückt.

Durch die Vielzahl der benötigten Produkte zur Versorgung, wird der Versorgungswechsel aufwendiger und man muss mehr Zeit einplanen.     

Auch die Stomaart hat Einfluss auf das aussehen. Bei einem endständigen Stoma hat der Chirurg den Darm vollständig durchtrennt und das eine Darm-Ende als Stoma auf dem Bauch ausgeleitet.

Ein endständiges Stoma hat häufig eine runde Form. 

Bei einem doppelläufigen Stoma wird der Darm nur zur Hälfte durchtrennt, die dabei entstehenden Öffnungen liegen direkt nebeneinander auf der Haut, wodurch das Stoma meist eine ovale Form bekommt. Auch hier kann es sein, dass der Darm an einer Stelle durchtrennt ist (zum Beispiel weil ein Stück Darm entfernt wurde). Das stillgelegte Stück Darm das sich noch im Bauchraum befindet wird verschlossen. Wenn sich dieses Stück Darm in der Nähe des Anus befindet, spricht man auch von einem Hartmannstumpf.

Hat ein Stoma eine ovale Forum, werden fast immer ausschneidbare Basisplatten verwendet. Deine Stomatherapeutin erstellt dir eine Schablone, nach der du die Öffnung in der Basisplatte immer passend auschneidest, bevor du sie auf dem Bauch aufbringst.  

Erstellt im Juni 2024 von Christian, Sabine und Celine. Herzlichen Dank an Celine van der Hoofd für die Erstellung der Illustrationen. Homepage Künstlerin Celine