Der ileoanale Pouch als Alternative zu einem Ileostoma
Ist die komplette Entfernung des Dickdarms notwendig wobei der Schließmuskel erhalten (funktionsfähig) werden kann, kommt als Alternative zu einem dauerhaftem Ileostoma der so genannte ileoanale Pouch (IAP) in Frage. Gerade jüngeren Betroffenen wird diese Operation oft angeboten. Stimmen die Voraussetzungen, ermöglicht ein IAP ein Leben ohne auf eine Stomaversorgung angewiesen zu sein und ohne äußerliche Anzeichen der Veränderung.
Die Anlage eines ileoanalen Pouch (englisch Pouch: Tasche, Beutel) ist ein schwerer operativer Eingriff. Hauptziel der OP ist die Erhaltung der Kontinenz. Dünndarmschlingen des letzten Abschnitt des Dünndarms (Ileum) werden zu einem Reservoir geformt. Darin sammelt sich die flüssig bis breiigen Darmausscheidungen und die Entleerung wird verzögert.
Mit einem IAP geht man „normal“ zur Toilette, einfach dann wenn es drückt.
Erfahrungsgemäß pendelt die Anzahl der Stuhlentleerung bei einem ileoanalen Pouch zwischen zwei und acht mal am Tag. Allerdings muss man sich direkt nach der Operation auf eine häufigere Ausscheidung einstellen. Bis der IAP seine endgültige Funktion entwickelt hat, können bis zu 12 Monaten vergehen. Deshalb ist eine Begleitung durch einen erfahrenen Arzt sowie die bewusste und gut überlegte Entscheidung zu dieser Operation für die Betroffenen sehr wichtig.



