Zurück zur Übersicht

Partnerschaft, Familie, Freunde und Bekannte

Zum ersten Mal mit einer Stomaanlage konfrontiert, stellt sich Betroffenen häufig die Frage, wie ihr Partner auf die Stomaanlage reagieren wird. Und wie wird die Familie auf das Stoma reagieren, die eigenen Kinder und die nächsten Verwandten? Werden Freunde positiv reagieren oder sich abwenden? Soll ich meinen Freunden überhaupt von meinem Stoma erzählen oder es lieber verheimlichen?

So unterschiedlich wie alle Menschen sind, so unterschiedlich können auch die Reaktion ausfallen, wenn sie mit einem Tabuthema unserer Gesellschaft konfrontiert werden: dem Stoma. Wir können daher keine allgemeingültigen Tipps geben, wie man auf seinen Partner, seine Familie und seinen Bekanntenkreis zugehen kann oder soll. Aber wir können die Erfahrungen vieler Betroffener weiter geben und hoffen, dass die nachfolgende Zusammenfassung eine Hilfestellung gibt.

 

Partnerschaft

Nach einer Stomaoperation fühlen sich viele Betroffene durch die Narben und den Beutel am Bauch unattraktiv, ja vielleicht sogar entstellt. Selbst wenn das Stoma der lebensrettende Ausweg oder das Ende eines langen Leidensweges ist, es fällt im ersten Moment schwer, die Veränderung des eigenen Körpers zu akzeptieren.

Aber was hat das mit dem eigenen Partner und dessen Einstellung zum Stoma zu tun? Je schneller man selbst das Stoma akzeptiert, desto leichter öffnet man sich gegenüber dem eigenen Partner und kann ungezwungen mit der neuen Situation umgehen. Und umso gelassener wird der eigene Partner mit dem Stoma umgehen.

Eine gefestigte Beziehung wirft so schnell nichts um, auch nicht eine Stomaanlage. Ein Partner wird sich tatsächlich viel mehr sorgen um dich machen, das Stoma spielt im ersten Moment nur eine untergeordnete Rolle.

Wichtig ist, mit dem Partner möglichst offen über die eigenen Ängste zu sprechen. Und nachzufragen, was ihn beschäftigt und bedrückt. Dann ist die erste Hürde bereits genommen. Die meisten Beziehungen werden durch die gemeinsame Verarbeitung solcher Ausnahmesituationen, wie es eine Krankheit und die Stomaoperation sind, stärker.

Kinder

Kleinere Kinder gehen sehr unbefangen und ohne Vorurteile mit dem Thema Stoma um. Sie sind sehr neugierig und möchten oft wissen, was das für ein Beutel am Bauch und wozu dieser gut ist. Auf der anderen Seite plaudern sie aber auch gerne über das, was ihnen gerade so in den Sinn kommt, auch gegenüber Dritten.

Auch kleinere Kinder sollten so früh wie möglich mit der neuen Situation vertraut gemacht werden. Sie möchten ja auch wissen, warum Mama oder Papa jetzt ins Krankenhaus gehen. Man sollte ihnen so viel darüber erzählen, wie man selbst für richtig hält und auf ihre Fragen eingehen.

Mit älteren Kindern kann man offen über die Stomaoperation sprechen. Manche Kinder möchten mehr darüber erfahren, andere nur das nötigste. Aber genau wie ein Partner machen sie sich Sorgen und möchten informiert sein über das, was mit dir geschehen wird.

Freunde und Bekannte

Freunde und Bekannte werden meist von einem Krankenhausaufenthalt erfahren. In wieweit man aber von seinem Stoma erzählt bleibt einem selbst überlassen. Wenn man die Kontrolle darüber behalten möchte, wem man von seiner Operation erzählt und wem nicht, dann sollte man mit seinen nächsten Angehörigen darüber sprechen, dass es einem wichtig ist, das Stoma als Teil seiner Privatsphäre zu betrachten.

Viele Betroffene haben die Erfahrung gemacht, dass Freunde und Verwandte durchaus positiv reagieren, wenn sie von dem Stoma erfahren. Oft herrscht Erstaunen darüber, dass man einem die Behinderung überhaupt nicht ansieht. Dass sich jemand abwendet, wenn er von einem Stoma erfährt, ist die absolute Ausnahme.