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Ernährungsempfehlungen bei Stoma-Anlage

Das Stoma wird vielfach auch als Anus praeter oder künstlicher Darmausgang bezeichnet. Es gibt zwei Arten von Stomatas, das Dickdarmstoma (Kolostomie) und
das Dünndarmstoma (Ileostomie).
Beim Dickdarmstoma (Kolostomie) bleibt je nach Positionierung des Stoma die Funktion des Dickdarms weitgehend erhalten. Wasser und Elektrolyte können unverändert resorbiert werden.
Beim Dünndarmstoma (Ileostomie) fehlt die Funktion des Dickdarms. Die Rückresorption von Wasser, Natrium, Kalium und anderen Elektrolyten ist nicht mehr
ausreichend möglich. Es kommt zu dünnflüssigen, breiigen Stühlen und einer
erhöhten Stuhlfrequenz.
Ein beschleunigter Transport des Nahrungsbreis bedeutet weniger Zeit, um die Nährstoffe zu resorbieren. Der Enddünndarm (terminales Ileum) besitzt weiterhin
spezifische Aufnahmefunktionen von Vit. B12 und Gallensäuren. Gallensäure erhöht die Stuhlmenge (Förderrate) und kann zu Reizungen der Schleimhaut am Stoma führen.
Fehlt das terminale Ileum kommt es zu einem Vit. B12-Mangel.
Die Ernährungsempfehlungen bei Stoma-Anlage entsprechen prinzipiell denen einer gesunden Ernährung, mit individueller Modifikation.
Die Auswahl bestimmter Lebensmittel hat Einfluss auf die Stuhlkonsistenz, auf Windabgang und die Geruchsbildung. Dennoch gibt es keine verbindlichen,
speziellen Diätempfehlungen. Pauschale Einschränkungen sind nicht erforderlich und unnötig.
Um individuelle Unverträglichkeiten herauszufinden, empfiehlt es sich ein ErnährungTagebuch bzw. ein „Beschwerdeprotokoll“ zu führen (siehe Anlage, letzte Seite).
Individueller Kostaufbau nach Stoma-Anlage
Postoperativ ist für ca. 5 Tage eine parenterale Ernährung u./od. eine enterale Ernährung erforderlich. Danach findet ein Kostaufbau bis zur Leichten Vollkost langsam und je nach
Verträglichkeit statt.