Inkontinenz nach Darm-OP: Stoma oft die bessere Lösung

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04.03.2016

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Anale Inkontinenz ist die häufigste Behandlungsfolge von Enddarmkrebs. Oft bessert sich die Situation nach ein bis zwei Jahren. Bis dahin müssen die Patienten vieles ausprobieren; und manchmal bleibt doch nur ein Stoma.

Durch neoadjuvante Radiochemotherapie plus Operation haben sich die Heilungschancen bei Enddarmkrebs in den letzten Jahren sehr verbessert. Obwohl auch die Operationsverfahren schonender geworden sind, bleiben den Patienten unangenehme Behandlungsfolgen nicht erspart. Studien zeigen, dass über 60 Prozent nach der Kombinationstherapie unter analer Inkontinenz leiden. Ein weiteres Drittel klagt über den Verlust sexueller Aktivität und ebenso viele über Herz-Kreislauferkrankungen.

Anale Inkontinenz beeinträchtigt Lebensqualität am meisten

Besonders die Inkontinenz werde als sehr beeinträchtigend erlebt, sagte Prof. Martin Kreis von der Charité am Samstag auf dem Krebsaktionstag in Berlin. Zwar besserten sich die Symptome oft ein bis zwei Jahre nach der Operation, doch in vielen Fällen bleibe das Problem bestehen, selbst wenn der Schließmuskel erhalten werden konnte. Der Grund: Durch die Behandlung werden wichtige Nervenbahnen unterbrochen.

Abhilfe können zum Beispiel Medikamente, Biofeedback und Krankengymnastik, die anale Irrigation oder Analtampons schaffen. [...]

Stoma als ultima ratio

Bringt das alles keine wirkliche Besserung, sollten Patienten auch über ein Stoma nachdenken. Studien zur Lebensqualität haben gezeigt, dass Inkontinenz schlimmer empfunden wird als ein künstlicher Darmausgang. Darmkrebsexperte Kreis berichtete von Patienten, die sich wegen ihrer Inkontinenz sogar mit Selbstmordgedanken herumschlagen. Für viele sei dann ein Stoma die bessere Lösung. „Ein Stoma ist das Hilfsmittel, das wirklich Abhilfe schafft“, so der Experte.

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