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Mit Stoma in der Sauna - Tinas Erfahrungen

Tina war eine begeisterte Saunabesucherin. Doch dann bekam sie ein Illeostoma. Anfänglich dachte sie, dass sie nie wieder in die Sauna könnte. Doch war das wirklich so? Würde die Platte halten oder sich durch die Wärme verformen und undicht werden? Und was war mit dem Beutel, das war schließlich Plastik, und Plastik ist nicht unbedingt hitzebeständig.


In einem Intervew, hat uns Tina nicht nur Fragen zu ihrem Saunabesuch beantwortet, sondern auch einige sehr persönliche  Fotos mit uns geteilt. 

Der erste Versuch, mit meinem Stoma in die Sauna zu gehen.

Normalerweise gehe ich alle zwei Monate in die öffentliche Sauna, doch mit einem Beutel am Bauch (den ich Gustav getauft habe), war ich doch etwas unsicher. Überraschungen wollte ich auf keinen Fall erleben.

Den ersten Versuch wagte ich im Urlaub, drei Monate nach meiner Operation.
Ich stellte mir viele Fragen: Hält der Beutel? Schmilzt er? Ist es meinem Stoma nicht zu heiß?

Darum begann ich vorsichtig mit der 60 Grad Sauna für fünf Minuten. Als das gut lief, hatte ich den Mut, drei volle Sauna-Gänge bei 90 Grad zu meistern. Ich liebe die Sauna und hätte nie gedacht, dass ich nach der Operation weiterhin Freude daran haben könnte.  

Zu diesem Zeitpunkt hatte ich noch offene, eitrige Stellen um das Stoma, und ich war wirklich unsicher, ob ich das Risiko eingehen sollte. Überraschenderweise stellte ich fest, dass ich nach einer Woche täglichem Saunabesuch ohne Beutel eine spürbare Verbesserung sah. Die Wunden heilten sichtbar ab, was mir viel Hoffnung gab.

Ich bereite mich gründlich vor.

Da Gustav ein Illeostoma ist, das eigentlich ständig aktiv ist, esse ich vor dem Saunagang immer eine Stunde lang nichts und bereite alles gründlich vor:

Beutel, Tücher usw. – ich möchte einfach auf alles vorbereitet sein, auch um nach dem Besuch schnell wieder handlungsfähig zu sein.

Ein weiteres Thema ist das Trinken: Durch das viele Trinken während der Saunagänge, füllt sich mein Beutel schnell. Das Wasser läuft größtenteils einfach durch (was mich manchmal nervös macht). Deswegen muss ich den Beutel einfach öfter leeren, aber das ist für mich in Ordnung. Eine Stunde nach dem Saunagang ist alles wieder normal.

Mein Mann gibt mir ein Gefühl der Sicherheit.

Meist gehe ich mit meinem Mann Ralf in die Sauna. Seine Unterstützung gibt mir ein Gefühl der Sicherheit, aber inzwischen habe ich auch schon alleine sauniert.

Ob ich mit oder ohne Beutel in die Sauna gehe, hängt einmal davon ab, ob ich die Sauna für mich alleine benutzen kann, aber auch wie mein Gustav sich  gerade verhällt. 

Wichtig ist nur, dass ich mich wohlfühle.

Ich springe gerne in den Pool.

Ich bin wirklich dankbar, dass ich die Sauna so unkompliziert genießen kann. Es fühlt sich großartig an, diese wertvolle Erfahrung gemacht zu haben, und ich hoffe, dass ich auch anderen Mut machen kann, es auszuprobieren.

Nach der Sauna springe ich gerne in den Pool, wenn es einen gibt.

Ich liebe es im Wasser zu sein, beim Schwimmen wird meine Bauchmuskulatur nur wenig beansprucht und es ist für mich ein perfekter Ausgleich zum Alltag.

Liebe Grüße Tina