Gut Engel an der Seite

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17.01.2017

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Menschen im Sanitätshaus – Teil 1

Die Pflegeexpertinnen Birgit Herrmann und Alicja Fischer vom reha team Nordwürttemberg in Weinsberg im Landkreis Heilbronn kümmern sich mit Fachkompetenz und Herz um ihre Patienten. Das SANITÄTSHAUS AKTUELL Magazin berichtet von ihrem Berufsalltag.

Nach der Entlassung aus dem Krankenhaus benötigen etliche Patienten weiterhin Hilfsmittel, medizinische Geräte und Pflegeprodukte. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn ein Stoma (ein künstlicher Darmausgang, Anm. d. Red.) gelegt wurde, eine Inkontinenz vorliegt oder Wunden zu versorgen sind. Die Patienten werden in dieser Situation jedoch nicht allein gelassen. Sie haben gute Engel aus dem Sanitätshaus an der Seite.

Optimale Hilfsmittelversorgung

Die Stomatherapeutinnen des rehateam NordwuerttembergZwei solcher Engel sind Birgit Herrmann und Alicja Fischer. In enger Zusammenarbeit mit den Betroffenen, Angehörigen, dem behandelnden Arzt, Pflegediensten und Therapeuten sorgen die speziell geschulten Pflegeexpertinnen dafür, dass ihre Patienten die bestmögliche individuelle Versorgung erhalten. „Wir bringen die notwendigen Materialien schon vor der Entlassung in die Klinik und übernehmen dann anschließend die häusliche Versorgung“, erklärt Birgit Herrmann. Mit der Belieferung von Hilfsmitteln sei es aber noch lange nicht getan. „Bei uns dreht sich alles darum, unseren Patienten den Pflegealltag zu erleichtern“, betont sie. Beratung und Rezeptmanagement Deshalb bieten das reha team Nordwürttemberg (www.mein-rehateam.de) sowie das angeschlossene verosana Sanitätshaus ihren Kunden als kostenlosen Service eine individuelle Beratung und Betreuung sowie ein Rezeptmanagement an. Hierfür besorgen die Pflegeexpertinnen die benötigten Hilfsmittelverordnungen direkt beim behandelnden Arzt. Ein telefonischer 24-Stunden-Notdienst und eine Service-Hotline stehen ebenfalls bereit.

25 Jahre Klinikerfahrung

Kinderkrankenschwester Birgit Herrmann gehört seit sechs Jahren zum Kids-Home-Care-Team. Die 53-jährige kümmert sich um Patienten vom Säuglings- bis zum Erwachsenenalter. Da ist es gut, dass sie 25 Jahre Klinikerfahrung mitbringt und auch schon in der häuslichen Pflege sowie im Case-Management eines Kinderkrankenhauses tätig war. Zudem kennt sie sich bestens mit kindgerechten Medizinprodukten aus. So kann sie alternative Empfehlungen geben, falls bei der Anwendung eines Produkts Unverträglichkeiten oder andere Schwierigkeiten auftreten sollten. Momentan ist die fünf Monate alte Lisa* ihre jüngste Patientin. Lisa wurde mit einer Fehlbildung im Darmbereich geboren und hat kürzlich ein Stoma erhalten. „Es war für mich eine große Herausforderung, eine Stomaversorgung für die Kleine zu finden, die so gut abdichtet, dass kein Stuhlgang unter die Stomaplatte gelangt. Dies könnte zu Hautschäden führen“, berichtet sie.

Mut machen, zuhören und anleiten

Wenn erforderlich, schaut die examinierte Kinderkrankenschwester bei den von ihr betreuten Familien vorbei. Umsichtig leitet sie Eltern oder ältere Kinder bei der Handhabung der verschiedenen Produkte an und hat bei allen Fragen und Sorgen ein offenes Ohr. „Ich bin sehr nah dran an den Menschen, nehme mir Zeit, höre zu, mache Mut und freue mich, wenn ich den Familien helfen kann“, erzählt sie.

Beratung liegt der Pflegeexpertin am Herzen

Krankenschwester Alicja Fischer arbeitet seit über fünf Jahren im Home-Care-Team für Erwachsene. Auch ihr Einsatz endet nicht bei der Aufnahme von Bestellungen oder dem Rezeptmanagement. Die Beratung der Patienten und Angehörigen liegt der Pflegeexpertin besonders am Herzen. Ihre Hauptaufgaben sind die Stoma- und Wundversorgung sowie die Versorgung mit Sonderernährung und ableitenden Inkontinenzmaterialien. Heute Morgen war sie bei Renate F., die seit zwei Jahren zu ihren Patienten gehört. Die 75-jährige hat aufgrund einer fortgeschrittenen MS-Erkrankung ein Tracheostoma. Das ist eine operativ angelegte Öffnung der Luftröhre, die durch eine Trachealkanüle offen gehalten wird. Neben dem Ehemann versorgt ein Pflegedienstteam die in der Mobilität stark eingeschränkte Patientin. „Ich besuche Renate F. einmal im Monat, um zu überprüfen, was ich an Hilfsmitteln nachordern muss. Die Patientin und ihr Mann nutzen meine Besuche auch, um mir ihr Herz auszuschütten und offen über persönliche Probleme zu reden. Die Zeit dafür nehme ich mir gern.“

Vermittlerin und Vertrauensperson

Als eine neutrale kompetente Ansprechpartnerin und Vertrauensperson, die bei Bedarf zwischen Patientin, Hausarzt, Pflegedienst und Angehörigen vermittelt, wird Alicja Fischer von allen beteiligten Partnern geschätzt. Ihr Wort zählt. So manches Mal hört die 43-jährige, dass ihre Patienten sich im Gesundheitsdschungel mit den vielen gesetzlichen Vorgaben der Kranken- und Pflegekassen nicht mehr zurechtfinden. Doch die Pflegeexpertin ist mit Rat und Tat für sie da. „Trotz einer schwierigen Lage sind häufig Wege möglich, das Leben zu erleichtern. Durch eine engmaschige Betreuung und optimale Anpassung von Hilfsmitteln kann ich dazu beitragen, das Leben meiner Patienten ein Stück lebenswerter und glücklicher zu machen“, freut sie sich.

Text: Silke Bromm-Krieger

Bildquelle: © reha team nordwürttemberg, hfr

Der Text ist erstmals im SANITÄTSHAUS AKTUELL Magazin – Ausgabe 1/2016 erschienen.