Bei Inkontinenz spielt Vertrauen eine große Rolle

Das Thema Harninkontinenz ist immer noch ein großes Tabuthema. Ärzte und Pflegende fragen häufig nicht danach. Betroffene reden nicht darüber und nehmen mitunter neben körperlichen Einschränkungen auch Benachteiligungen im privaten, beruflichen und partnerschaftlichen Leben in Kauf. Gerade ältere Menschen sehen Inkontinenz als eine Begleiterscheinung des Alters an, wogegen man machtlos ist. Sogar junge Frauen nach Geburten gehen davon aus, dass anschließende Kontinenzprobleme dazugehören. „Dabei gibt es für jede Form der Harninkontinenz die passende Behandlungsart oder entsprechende Hilfsmittel“, weiß Marc Wissing, Pflegeexperte für Stoma, Kontinenz und Wunde im Sanitätshaus Grenzland in Ahaus.

Ein lächelnder Mitarbeiter des Sanitätshaus Grenzland steht an einem Pflegebett im Ausstellungsraum des SanitätshausSchätzungsweise bis zu acht Millionen Menschen leiden in Deutschland an einer Harninkontinenz. Die Dunkelziffer dürfte deutlich höher liegen. Harninkontinenz nennt man die fehlende oder mangelnde Fähigkeit des Körpers, den Blaseninhalt sicher zu speichern und selbst zu bestimmen, wann und wo er entleert werden soll. Unwillkürlicher Urinverlust ist die Folge. Die Ursachen für die unterschiedlichen Arten der Inkontinenz wie Belastungs- bzw. Stressinkontinenz, Dranginkontinenz sowie eine Reizblase oder Mischinkontinenz sind vielfältig. Unter anderem spielen Geschlecht, Alter und die körperliche Verfassung eine Rolle. Aber auch genetische Faktoren, körperliche und geistige Erkrankungen, Traumata oder die Einnahme bestimmter Medikamente können zu einer Inkontinenz führen. „Doch jede Form der Blasenschwäche kann versorgt werden. Je früher man die Beschwerden ernst nimmt, umso besser sind die Aussichten auf eine erfolgreiche Therapie.“ Marc Wissing kennt sich aus, denn er arbeitet seit fünf Jahren im care team vom Sanitätshaus Grenzland in Ahaus und ist Pflegeexperte, Gesundheits- und Krankenpfleger sowie Wundexperte.

Beratung, Anleitung und Betreuung durch Pflegeexperten

Vor jeder Therapie ist eine exakte und sorgfältige fachärztliche Diagnostik nötig. Davon lässt sich ableiten, ob Betroffene medikamentös, operativ, hysiotherapeutisch behandelt werden oder ob das Sanitätshaus hinzugezogen werden muss. Dort gibt es Hilfsmittel für alle Kontinenzformen wie etwa diskrete Einlagen, die in der Unterhose oder im Fixierhöschen getragen werden, und Inkontinenzunterwäsche in unterschiedlicher Saugstärke, Größe und Farbe für Männer und Frauen.

Neben diesen körpernahen Hilfsmitteln beraten die Pflegeexperten im Sanitätshaus auch zu körperfernen Hilfsmitteln wie Bettschutzeinlagen und Matratzenschonern, die in verschiedenen Größen und als wiederverwendbare bzw. Einmalprodukte verfügbar sind. Für Menschen mit Harninkontinenz, die nicht mehr so mobil sind, um allein die Toilette aufzusuchen, gibt es Toilettenhilfen in Form eines Toilettenstuhls oder -aufsatzes, als Steckbecken oder als Urinflasche. Auch wenn als Diagnose eine Blasenentleerungsstörung vorliegt und ein Katheter als ableitendes Hilfsmittel benötigt wird, braucht es die Experten aus dem Sanitätshaus mit dem Lächeln, die zur Auswahl sowie Anwendung beraten und schulen.

Vertrauen und Diskretion

„Das Thema ist komplex, vielfältig und sensibel, sodass Beratung, Anleitung und Betreuung die zentralen Aspekte einer Kontinenzversorgung sind“, weiß Marc Wissing und betont, wie wichtig es ist, dass sich professionelle Pflegende und Pflegeexperten wie er dieser Aufgabe annehmen. „Es geht darum, eine Beziehung zu den Betroffenen aufzubauen, die von Vertrauen und Diskretion geprägt ist.“

So geht der Auswahl der Behandlung und entsprechender Hilfsmittel immer ein intensives Beratungsgespräch voran, in dem Marc Wissing einen Überblick über Bedürfnisse und Ressourcen seiner Patienten gewinnt, denn „was nutzt das beste Hilfsmittel, wenn der Betroffene es nicht anwenden kann?“ Auch im weiteren Therapieverlauf ist der Pflegeexperte aus dem Ahauser Sanitätshaus zur Stelle. „Für den Behandlungserfolg ist eine dauerhaft lückenlose Versorgung zwingend notwendig. Und das gelingt am besten, wenn man sich Vertrauen bei den Patienten verschafft und als verlässlicher Ansprechpartner, der sie anonym berät und über längere Zeit betreut, zur Verfügung steht.“

Seit 20 Jahren führt Familie Schroer das Grenzland Sanitätshaus im münsterländischen Ahaus. 2002 und 2009 kamen Filialen am Stadtlohner sowie Ahauser Krankenhaus dazu und die Anzahl der Mitarbeiter wuchs auf 80. Anfang 2021 wird das Jubiläum mit der Fertigstellung der neuen, hochmodernen Zentrale gefeiert. Mehr über das Sanitätshaus mit dem Lächeln erfahren Sie auf der Seite: www.grenzland.de

Detaillierte Informationen, Tipps und Hinweise zu allen Formen der Inkontinenzerkrankung erhalten Sie auf der Ratgeberseite: www.sani-aktuell.de/diagnose/inkontinenz

Der Text stammt aus dem SANITÄTSHAUS AKTUELL MAGAZIN, Ausgabe 4/2020, Autorin: Susanne Hoffmann